campaign.meeroka.de Journal #5, Xeela
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Dieser Text stammt von Kerstin. Er ist dem Tagebuch der Xeela Mar entnommen.

Noch in Caspia:

Liebes Tagebuch,

kaum war die Audienz bei König Leto Raelthorne(1) vorbei, ist Ruskin sofort in Richtung Bibliothek gestürmt, um sich weiter der Magie zu widmen. Alpan und Dorn sind in die Stadt, um irgendwelche Sachen zu verkaufen, die sie in den letzten Wochen gefunden haben. Asira zog durch die hiesigen Kneipen und versuchte, die Leute mit ihren bardischen Künsten zu beglücken. So war sie jedenfalls erstmal beschäftigt. Lias Ausstrahlung scheint seit der Audienz grösser denn je zu sein. Ich weiss nicht warum, aber seit heute stellt sie eine echt Konkurrenz dar.

Wir beide haben uns heute richtig gutgehen lassen - auch wenn es gar nicht so einfach war sie davon zu überzeugen, dass ich kein Interesse daran habe, mich von halbnackten Männern verwöhnen zu lassen und doch lieber in das anständigere Badehaus von Caspia möchte. Aber es war wirklich herrlich, ich fühle mich endlich wieder richtig sauber und elfisch.

Liebes Tagebuch,

den ganzen Tag über ist nicht sehr viel passiert. Ich habe mich ein wenig in der Stadt umgesehen und versucht, hier und da etwas zu helfen.

Abends sind wir alle von einem Diener des Königs zum Ballsaal geführt worden, wo ein Fest zur Errettung von Corvis stattfinden sollte. Kleider machen wirklich Leute - meine Freunde hatten sich richtig herausgeputzt. Naja, bis auf Dorn, der musste natürlich wieder in Alltagskleidung auftauchen, aber ich hätte auch nichts anderes erwartet.

Zum Glück hatte ich nicht lange Zeit, mich darüber aufzuregen, da wir bald von einem Bediensteten auf die Tribüne geführt wurden, wo sich der König nochmal feierlich für die Rettung von Corvis bedankt hat. Es war mir schon sehr unangenehm, wie wir hier in aller Öffentlichkeit als Helden dargestellt wurden.

Durch entsprechende Urkunden und einen Siegelring sind wir anschliessend zu ausserordentlichen Mitgliedern der "Valiants of Cygnar" ausgezeichnet worden. Ich habe zwar noch nicht so sehr viel von diesem Orden gehört, aber es scheint eine grosse Ehre zu sein dort aufgenommen zu werden. Auch unter den geladenen Gästen heute abend scheinen nicht viele einen solchen Ring zu besitzen.

Den Rest des Abends lernten wir noch einige interessante Leute kennen. Asira schien das Fest ziemlich zu langweilen, denn irgendwann fing sie an, Ruskin alberne Symbole auf den Po zu zaubern. Manchmal kommt sie mir wirklich vor wie ein kleines Kind und nicht einmal Alpan schaffte es heute, sie zu beruhigen. Hightempler Catherine beendete das Ganze dann, indem sie Asira wohl mit irgend etwas belegt hat - nach einer kurzen Unterredung der beiden war sie jedenfalls wieder sehr friedlich. Ruskin versucht sich natürlich zu jeder Gelegenheit zu profilieren, Lia trank einen Sekt nach dem anderen und torkelte gegen Festende reichlich unelfisch herum.

Ich selbst versuche, mehr Informationen über das Schwert zu bekommen, das der König mir geschenkt hat. Leider stellte sich das jedoch als sehr schwer heraus. Es scheint einem berühmten Paladinorden, den "Guardians of the Shining Light" gehört zu haben. Abgesandte vieler Religionen hatten sich dort vereint, um geballt gegen das Böse vorzugehen. Aus dieser Zeit gibt es wohl eine Menge Sagen, ansonsten hat man jedoch seit Jahrhunderten nichts mehr von dem Orden gehört.

Liebes Tagebuch,

die nächsten zehn Tage verliefen sehr ruhig. Ruskin hat sich quasi in der Bibliothek eingeschlossen, um neue Sprüche zu lernen und wälzte Bücher, um mehr über die "Valiants of Cygnar" herauszufinden. Asira ist gefrustet ob der Kritiken an ihren bardischen Darbietungen, will dem Kampf wieder einmal abschwören und tauchte in der hiesigen Musikakademie unter. Sie tut mir ja schon fast ein bisschen leid. Wie ein Häufchen Elend stand sie da. Aber ihre Gesänge waren wirklich mehr grauenhaft als alles andere. Vielleicht lernt sie in der Akademie ja wirklich etwas, und für die Zeit kann sie zumindest keinen Unsinn anstellen.

Trotzdem wird es nie langweilig. In den Armenhäusern der Stadt gibt es so viel zu tun und diese Leute sind wirklich für jede Kleinigkeit dankbar. So kann ich endlich wieder einmal meiner Berufung nachgehen. Ferner habe ich mich durch Berge von Büchern gekämpft, um mehr über den Orden herauszufinden, dem mein Schwert angehört, was allerdings nur von mässigem Erfolg gekrönt war.

Hinweise aus dem Tagebuch des Nataln Raelthorne

  • "unterwegs in der Nähe der Handelsenklave Renam, auf der Suche nach Schätzen und Ruinen in den Bergen"
  • "untersuchen eine Ruine in einer Schlucht nördlich des Passes"
  • "fanden am Ende eines Korridors ein Grabmal, welches recht hübsch hergemacht war. Dort fand ich das recht oppulent aussehende Schwert, welches aber nicht halb so effektiv war, wie es aussah..."
  • "ich nahm es aber trotzdem mal als Trophäe mit, während wir uns vor den Untoten zurückzogen"

Das möchte ich unbedingt vor Ort betrachten. Vielleicht finden sich dort mehr Informationen über den legendären Orden.

Liebes Tagebuch,

mittlerweile sind wir seit fast zwei Wochen in Caspia. So langsam sind wir bereit zu neuen, guten Taten. Um weiteres zu besprechen haben wir uns heute getroffen. Nach einigen Diskussionen habe ich es geschafft, meine Freunde davon zu überzeugen, mit mir in das etwa sieben Tagesreisen entfernte Renam zu reisen, das sich knapp hinter den Grenzen von Cygnar süd-südöstlich von hier im Königreich Tradom befindet.

Während Alpan in die Musikakademie ging, um Asira von unseren Plänen zu berichten, haben Ruskin, Dorn, Lia und ich uns zum südlichen Karawanenplatz der Stadt begeben. Vielleicht können wir auf unserer Reise einer Karawane hilfreich zur Seite stehen, und bevor meine lieben Kameraden wieder versuchen, den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen, gehe ich lieber mit.

In Berus Albers haben wir schnell einen Auftraggeber gefunden und erstaunlicherweise hatte niemand etwas gegen die von mir vorgeschlagenen Dimensionen der Aufwandsentschädigung einzuwenden. Am nächsten Morgen sollte es losgehen.

Liebes Tagebuch,

kurz nach Sonnenaufgang trafen wir auf dem vereinbarten Karawanenplatz zusammen. Alpan hat es tatsächlich geschafft, Asira zu überreden mitzukommen. Ob sie im Fall der Fälle eine grosse Hilfe sein wird, wage ich im Moment noch etwas zu bezweifeln. Sie will nie wieder Rüstung und Waffe benutzen und scheint mir derzeit in weit entfernten Sphären zu schweben. Mit ihr ist Arram aufgetaucht, ebenfalls ein Mitglied aus der Musikakademie. Bleibt abzuwarten, wie es mit den beiden laufen wird.

Ruskin hat sich inzwischen auch ein Reittier zugelegt, jedoch wirkte es auf mich irgendwie seltsam - ein kleines, schwarzes Pferd mit grauem Schweif und grauer Mähne und die Hufe... hmmm... ich weiss noch nicht, was mich daran störte, aber sie sahen komisch und irgendwie unecht aus.

Der Aufbruch Richtung Renam konnte pünktlich von statten gehen.

Die Reise nach Renam:

Liebes Tagebuch,

die letzten drei Tage verliefen sehr ruhig und ohne grössere Zwischenfälle. Die Landschaft ist wirklich wunderschön - unendliche Weiten. Nur der andauernde Regen fängt langsam an, unangenehm zu werden.

Zum Glück kann Ruskin uns ohne viel Aufwand eine wirklich luxuriöse Unterkunft für die Nacht beschaffen. Das ist gerade bei diesem Wetter doch wesentlich angenehmer, als Zelte.

Asira und Arram beglücken uns gelegentlich mit Musik und Gesang. Ich muss gestehen, inzwischen klingt das wirklich gut. Asira erscheint mir zwar nach wie vor etwas abgehoben, aber die Tage in der Akademie haben ihren Darbietungen und ihrem Ego wirklich gutgetan.

Liebes Tagebuch,

abends fing Lia plötzlich an, zu Asiras Musik zu singen und zu tanzen. Lieber Gott, ich hätte nicht gedacht, dass es so unmusikalische Elfen geben kann. Ich weiss nicht, was Asira mit ihr gemacht hat, aber es klang einfach furchtbar!

Liebes Tagebuch,

manchmal frage ich mich wirklich, ob Asira und Ruskin nichts zu peinlich ist. Heute haben die beiden Berus versucht weiszumachen, wie sie mit einem Zahnstocher einen dreiköpfigen Drachen erlegt haben und der arme Kerl kapiert einfach nicht, dass sie ihn nach Strich und Faden verarschen. Ich musst erst einmal tief in mich gehen, um den beiden nicht einen ordentlichen Denkzettel zu verpassen.

Liebes Tagebuch,

endlich hat es aufgehört zu regnen!

Gegen Abend wurde die Karawane von zwei monströsen, gelb-grünen, echsenartigen, fliegenden Kreaturen angegriffen (Anm. d. Red. Yrthak). Seltsamerweise scheinen diese Wesen keine Augen zu besitzen und sich ähnlich wie Fledermäuse zu orientieren. Leider hat das unseren Magiern mit ihrer Unsichtbarkeit nicht gerade weitergeholfen.

Nach einem langen, harten Kampf haben wir die beiden besiegt. Dorn wäre fast lebendig unter einer der Leichen begraben worden. Lia konnte sich gerade noch rechtzeitig wieder sichtbar machen, bevor sie schwer verletzt ohnmächtig wurde.

Ich hatte zwar das Gefühl, zeitweise durch Asiras Gesänge etwas beflügelt zu werden, hoffe jedoch, dass ihr das heutige Ereignis gezeigt hat, dass sie als Kämpferin eigentlich unabdingbar für uns ist.

Liebes Tagebuch,

nach den Strapazen des gestrigen Tages war ich doch etwas erleichtert, heute ohne große Überraschungen und Kämpfe weiter reisen zu können.

Vor allem Ruskin und Asira scheinen sich langsam gegen mich zu verschwören. Sobald es um irgend eine Art finanzieller Verhandlungen gehen, versuchen sie alles, um mich außen vor zu lassen. Heute wollte Asira mich doch glatt dazu überreden, in voller Rüstung einen Vogel von einem Baum zu holen, nur damit sich Ruskin ungestört mit Berus unterhalten kann.

Liebes Tagebuch,

auch die nächsten Tage verliefen ohne weitere Zwischenfälle. So langsam beginnt die Reise fast etwas langweilig zu werden - so schön die Landschaft auch ist. Die Verletzten der Karawane sind versorgt und bereits auf dem Weg der Besserung.

Renam

Liebes Tagebuch,

nach zehn langen Tagen Reise haben wir heute endlich Renam erreicht - ein seltsames Plätzchen Erde: ohne eine Art von Schutzwall oder Stadtmauer und direkt an einem kleinen See erbaut. Auf den ersten Blick wirkt hier alles sehr verwittert, heruntergekommen und verlassen, was jedoch nur am Stadtrand der Fall zu sein scheint. Der konjunkturelle Abschwung ist hier wirklich unübersehbar.

Im "fliegenden Hobel", im Zentrum der Stadt, hat uns ein freundlicher, zwergischer Wirt Unterkunft in seinem Gasthaus gewährt. Meine vom vielen Reiten geschundenen Knochen freuen sich schon auf etwas Erholung.

Manchmal frage ich wirklich, was sich Dorn einbildet. Nachdem wir die Miete und die Unterkunft für die Reittiere aus dem Goldvorrat der Gruppe beglichen hatten, fing er plötzlich an, sich aufzuplustern, als wir das Baden ebenfalls aus selbiger bezahlen wollten - nur weil dieser Schmutzfink nicht baden will, dabei hätte er es dringend mal wieder nötig. Aber vielleicht sollte ich nicht zu hart in meinem Urteil sein - er ist nunmal ein geldgieriger, nimmersatter Zwerg.

Meine Suche nach weiteren Informationen über den Paladinorden aus vergangener Zeit war leider von keinem Erfolg gekrönt. Er scheint den hiesigen Einwohnern völlig fremd zu sein. Ich werde mich wohl morgen noch einmal auf die Suche begeben.

Liebes Tagebuch,

beim Frühstück berichtete Ruskin von der alten, verlassenen Ruine eines Forts in den Bergen, das etwa zwei Tagesreisen entfernt sein soll. Erstaunlich, der Kleine hat sogar einen Führer aufgetrieben, der uns dorthin bringen kann. Einige der hier ansässigen Einwohner können sich noch an eine Expedition erinnern, die vor etwa 60 Jahren in die Berge gegangen ist. Möglicherweise stammen meine Aufzeichnungen über das Grabmal genau daher. Ich hoffe, hier auf eine brauchbare Spur gestoßen zu sein.

Nach ausgiebigem Frühstück haben Dorn, Asira, Ruskin und ich uns zu Xili begeben, um an mehr Informationen zu gelangen. Mal wieder haben die drei es versucht, mich abzulenken, damit ich nicht mitbekomme, wie Ruskin sich um den armen Zwerg kümmert. Ich weiss nicht, was er wieder angestellt hat, aber Xili war plötzlich sehr, sehr hilfsbereit und zuvorkommend. So sehr mir dieses Verhalten auch widerstrebt muss ich doch gestehen, dass wir so ein gutes Stück mit unseren Ermittlungen weitergekommen sind. Trotzdem werde ich in Zukunft ein Auge auf seine Manipulierereien werfen, das gefällt mir gar nicht.

Unterwegs ums Gebirge

Liebes Tagebuch,

bei Tagesanbruch haben wir uns mit unserem Führer Ronald auf den Weg in die Berge gemacht. Er scheint ein recht netter Zeitgeselle zu sein und keine bösen Gedanken zu hegen.

Kurz nach Sonnenuntergang haben wir das Halblingdorf Bolin erreicht. Trotz unserer Größe haben uns die kleinen Wesen sehr freundlich in ihre Mitte gebeten, um gemeinsam zu feiern. Alpan hat alte Zwergengeschichten erzählt, Asira hat versucht, unsere Taten in Gedichtform vorgetragen.

Auf Ruskins Bitten begannen ein paar der älteren Halblinge darüber zu erzählen, was hier vor vielen Jahren geschah. Eine Gruppe Menschen muss die Stadt damals fast überfallen haben und man habe die Einwohner bedroht, sollten sie ihnen nicht helfen wollen. Sie waren von Krankheiten und Vergiftungen geplagt, die sie sich anscheinend bei einer Expedition in einer östlich gelegenen Schlucht zugezogen haben.

Immer wieder Fallen Worte wie Wächter und Dunkelheit. Ich befürchte fast, dass es sich dabei um die Gruppe Raelthorns handelte. Scheint, als ob wir noch einen harten Weg vor uns hätten.

Liebes Tagebuch,

wir beschlossen, noch einen Umweg über ein Zwergendorf zu machen, um unsere Vorräte an Diamantstaub aufzustocken, um den Krankheiten - sollte es sie heute noch geben - entgegenwirken zu können.

Liebes Tagebuch,

die letzten vier Tage verliefen reichlich unspektakulär. Wir haben den Pass inzwischen überquert und haben in einem Dorf namens Leham in den nordöstlichen Bergen Rast gemacht.

Irgend etwas gefällt mir hier nicht. Ronald erzählt, dass das Dorf vor zwei Monaten noch mit lauter kleinen, lebendigen Halblingen bewohnt war. Heute lebt keine Menschenseele mehr hier - alles scheint ausgeflogen oder verreist.

Benelorn

Liebes Tagebuch,

nach einem anstrengenden Tag durch die Berge haben wir die Zwergenstadt Benelorn erreicht. Es sieht aus wie eine Festungsanlage, die direkt in den Berg gehauen wurde. Der Weg scheint hier zu enden. Auf dem Stadtwappen ist eine untergehende Sonne zu sehen - sehr seltsam fuer ein zwergisches Volk.

Nachdem Alpan den Wachen fein detailliert berichtet hat, was wir vorhaben und was wir in der Stadt möchten, hat man uns die Festung betreten lassen. Manchmal ist dieses Dummerle wirklich etwas zu vertrauensseelig.

Einzige Zeit später tauchte Elfinor, der sich als hiesiger Handelsrepräsentant vorstellte, auf und nahm sich unserer an. Zunächst trugen wir ihm unser Anliegen nach dem Diamantstaub an. Er versprach, sich darum zu kümmern und uns zu informieren, sobald er etwas erreicht hätte. Asira schien schon wieder mehr als unausgelastet - manchmal geht ihr jugendliches Temperament wirklich etwas mit ihr durch. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass auch sie eines Tages etwas mehr Benehmen lernen wird. Anschließend führte Elfinor uns in eine Art Besucherbereich der Festung, wo wir nächtigen könnten.

Ich widmete mich wieder einmal der Suche nach neuen Informationen über den vergessenen Paladinorden. Nach längerem Warten wurde ich zu Karnes, dem Oberpriester des Rasons geführt. Leider kam ich auch hier mit meinen Ermittlungen nicht wirklich weiter.

Ich wollte gerade gehen, als Alpan, Dorn, Ruskin und Lia den Raum betraten und Ruskin sofort anfing, den Priester über irgendwelche Halblinge auszufragen, die angeblich hier in der Festung Unterschlupf vor Orks gefunden hätten. Wie ich später erfahren habe, scheint es sich um die Halblinge aus dem verlassenen Dorf von gestern zu handeln. Irgendwie erschien mir das alles sehr seltsam - sie dürfen sich wohl nur in einer Art Keller aufhalten. Nach zwergischer Gastfreundschaft hörte sich das in meinen Augen nicht an.

Karnes ließ uns zu Farin geleiten, dem Kontaktmann der Halblinge. Nach einiger Zeit erfuhren wir, dass die Halblinge wohl in den Minen unter der Stadt leben, die über einen kurbelbaren Aufzug in einem 300-400 Meter tiefen Loch zu betreten sind. Farin wollte uns einen Passierschein organisieren, damit wir dort hinunter dürften. Diese Geschichte gefällt mir weniger und weniger.

Nach Erhalt des Passierscheins führt Farin uns zu besagtem Loch völliger Finsternis. Leider war selbiger zu schwach, den Aufzug für uns zu bedienen, weshalb wir auf die magischen Kräfte von Lia zurückgreifen mussten, um heil am Boden des Lochs anzukommen. Mein leuchtendes, heiliges Symbol hat mir hier wieder einmal gute Dienste erwiesen - danke Alpan.

Überraschenderweise war Asira uns wohl schon zuvor gekommen - sie empfing uns dort unten und schien nicht unglücklich darüber, uns zu sehen. Außer einem überdimensionalen Eisentor und zwei wachenden Zwergen war hier unten nichts zu sehen. Der eine von ihnen scheint mir nicht nur gute Absichten zu haben und was die zwei von sich geben schien mir mehr als seltsam. Obwohl wir uns ziemlich sicher waren, die Minen trotz Passierschein nicht wieder verlassen zu können, beschlossen wir das Risiko einzugehen und ließen uns das Tor öffnen.

Dahinter erwartete uns nichts als Dunkelheit und lange, unbelebte Gänge. Nach schier unendlicher Zeit gelangten wir in einen beleuchteten Raum, in dem tatsächlich knapp vier Dutzend Halblinge zu finden waren. Wie wir erfuhren, wurden sie sehr nachdrücklich darum gebeten, den Schutz der Zwerge vor den Orks anzunehmen - freiwillig sind sie also nicht hier, und nun sind sie Gäste, die nicht entscheiden dürfen, wann sie gehen möchten. Nahrung gibt es nur gegen den Abbau von Edelsteinen.

Farin scheint für die Winzlinge ein echtes rotes Tuch zu sein. Die ganze Situation erinnert mich mehr an Sklavenhaltung als Gastfreundschaft. Iphi, eine der Halblingfrauen berichtete, dass immer wieder Halblinge verschwinden und nicht von ihren Ausflügen in die Minen zurückkehren.

Nach kurzer Beratung sind wir uns einig - irgendwie müssen wir diese Halblinge befreien. Wie erwartet ließen uns die Wachen nicht wieder zurück durch die Eisentür. Es scheint, eine etwas schwierigere Aktion zu werden.


Anmerkungen der Redaktion:
1 - Name eingefügt.

© 2002, Philipp van Hüllen, Kerstin Klimmek

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